Du darfst deine Produkte oder deine Dienstleistung als Ausstellerin an einer Messe oder an einem Markt präsentieren? Das ist eine wunderbare Gelegenheit, um dich einem breiteren Publikum zu zeigen, Kontakte zu potentiellen Kund:innen zu knüpfen und mit den Veranstalter:innen und anderen Aussteller:innen zu netzwerken. Es ist aber für viele, vor allem Introvertierte, auch einfach STRENG. Trotzdem kann eine Messe oder ein (Weihnachts-)markt eine positive Erfahrung werden. Wir haben zehn Tipps zusammengestellt, wie du dieses Event für dich bestmöglich gestalten kannst.
Tipp #1: Sei dir bewusst, dass es gut, aber anstrengend wird.
Viele Leute, viele Begegnungen, viele Geräusche, viele Gerüche – auf einem Markt ist einiges los und das kann je nach Sensibilität zu einer Reizüberflutung führen. Das Bewusstsein, dass es ein intensiver, langer Tag wird, hilft schon mal immens und lässt dich hoffentlich gnädig mit dir selbst sein.
Tipp #2: Mach am Abend nichts mehr ab.
Nach vielen Stunden reden oder zuhören und ganz viel Gewusel sind die meisten Personen ziemlich platt. Das darf frau auch wirklich sein. Jetzt braucht es vor allem eines: Ruhe und Entspannung. Idealerweise findest du das nach so einem anstrengenden Tag zuhause, ausser du bist zum Beispiel Mutter. Vielleicht liegt trotzdem noch ein Abendspaziergang drin, eine heisse Dusche oder einfach etwas, was dir wieder Energie spendet.
Tipp #3: Halte den Morgen danach frei.
Falls du keine non-stop Care- oder Erwerbsarbeit leistest und Me-Time für dich bestenfalls eine Tasse Kaffee bedeutet, dann halte dir den Morgen nach einer Messe frei. Frei, um den Kopf zu lüften, Gespräche zu rekapitulieren und Erlebnisse zu verarbeiten. Was ist gut gelaufen? Welche Kontakte konntest du knüpfen? Was hast du gelernt? Wo kannst du Inspirationen mitnehmen?
Einen Waldspaziergang zu machen ist eine gute Idee, einen Zahnarzttermin wahrzunehmen, eher weniger. Verbringe möglichst viel Zeit alleine, um deine leeren Batterien wieder aufzuladen und dich auch dafür zu belohnen, dass du diesen Messetag gemeistert hast.
Tipp #4: Wähle für die Messe ein bequemes Wohlfühl-Outfit, das Selbstbewusstsein verleiht.
Es ist nicht egal, was du anziehst. Ganz und gar nicht. Das perfekte Messe-Outfit sollte einige Kriterien erfüllen: Es muss bequem sein, du willst ja nicht unnötig stundenlang leiden. Es soll dir Selbstbewusstsein verleihen und idealerweise passt es auch zum Anlass und deiner Traumkundschaft. Vielleicht trägst du speziellen Schmuck und setzt dafür auf komfortable Schuhe. Ein paar Schichten sollten es sein, damit du die Temperatur gut regulieren kannst. Und falls es sich um einen Weihnachtsmarkt draussen handelt, dann lies unbedingt bei Tipp #5 weiter.
Tipp #5: Denke bei Outdoormärkten an die bestmögliche Kleidung und Schuhe.
Die perfekte Ausrüstung ist das A und O für Märkte draussen. Eine Sonnenbrille und Sonnencrème sind zu empfehlen, damit du dir nicht den ganzen Tag Sorgen machst, ob du vielleicht einen Sonnenbrand kriegst. Gegen die Kälte helfen ein warmer Kopf, warme Hände und warme Schuhe. Für Wintermärkte sollten dies wirklich extrem warme Schuhe sein.
Tipp #6: Am wichtigsten am Stand bist DU.
An einer Messe gilt: Das Wichtigste ist nicht dein Produkt oder deine Dienstleistung, sondern du. Auch wenn du dich nicht gerne in den Vordergrund stellst, dich sogar am liebsten verstecken würdest, interessieren sich die potentiellen Kund:innen für dich und möchten dich gerne kennenlernen. Wäre dies nicht so, könnten sie dein Produkt auch online kaufen. Aber an einer Messe ist dies ja genau reizvoll. Man sieht, wer hinter einem Produkt steht. Dass da keine Maschine, sondern eine äusserst engagierte Person voller Leidenschaft für XY dahinter steckt. Das Publikum möchte wissen, wer du bist, wofür du brennst und wo du produzierst. Getrau dich, als Ausstellerin für einen kurzen Moment eine Freundin zu sein, indem du dich mit Namen vorstellst und zum Beispiel verrätst, wie du dein Business gestartet hast oder wo du deine Inspiration herholst. Emotionen, Emotionen, Emotionen. Das führt zu Verkäufen.
Tipp #7: Zeige das Making-Of deines Produktes.
Einen Trend aus der digitalen Welt kannst du auch in die analoge Welt holen: Blicke hinter die Kulissen. Auch hier sollen wieder Informationen geteilt und Emotionen geweckt werden. Das interessiert wirklich ganz viele Leute, wie etwas entsteht oder hergestellt wird. Beim Verkauf eines Produktes können verschiedene Produktionsstadien gezeigt werden, bei einer Dienstleistung sind es vielleicht auf eine Platte gedruckte Fotos von der Arbeit, die den Stand schmücken.
Tipp #8: Mach deinen Stand zu deiner Oase.
Mach dir deinen Stand so gemütlich wie möglich. Das ist DEINE Ecke und sie darf deine kleine Oase sein. Stell neben deinen Produkten auch noch andere Dinge auf. Etwas, was als Gesprächsöffner dient. Etwas, was du neu arrangieren kannst, wenn dir langweilig sein sollte oder du nervös bist. Zum Bespiel Blumen, Steine, Zapfen, Süssigkeiten oder einen Stapel schöner, zum Thema passender Bücher.
Vielleicht hilft dir auch eine (batteriebetriebene) Lichterkette für eine angenehmere Atmosphäre. Indoor ist das Licht oft sehr grell, da sind ein paar warme Lämpchen einen Wohltat.
Tipp #9: Körpersprache ist wichtig.
Hängende Schultern und ein abwesender Blick? Falls du das Problem kennst, bist du bestimmt bereits einige Male darauf angesprochen worden. Verkaufsfördernd ist dies jedenfalls nicht. Allerdings ist es auch klar, dass die Körperhaltung ganz stark von Gewohnheiten geprägt ist und sich gar nicht so leicht optimieren lässt. Das Bewusstsein, sich zwischendurch immer mal wieder aufzurichten und ein wenig freundlich in die Welt zu blicken, kann einen positiven Einfluss haben. Unser Gratis-Tipp für ein Schmunzeln auf dem Gesicht: Setze dir einen Ohrwurm. Es darf ein richtig gutes Lied sein oder zur Not auch ein simples Kinderlied – Stichwort ‘Schnappi’.
Tipp #10: Hole dir Verstärkung für zwischendurch und die letzten Stunden abends.
Die Verstärkung durch eine Freundin hinter oder auch vor dem Stand kann Wunder wirken für die Körpersprache und die Laune. Stundenlang zu zweit sein wäre eventuell etwas anstrengend, aber stundenweise ist es ein Segen. Organisiere dir sympathische Verstärkung für zwischendurch, so kannst du auch entspannt mal ausserhalb des Geländes eine Pause machen, etwas essen oder auf die Toilette. Abends ist es insbesondere bei Weihnachtsmärkten zudem angenehm, als Frau nicht alleine am Stand zu stehen. Der Glühwein macht sich bei den Afterwork-Gruppen ab spätestens 20 Uhr bemerkbar und es ist kein Spass, wenn die Feierfreudigen deinen Stand als Abstellfläche für ihre Drinks und dich als Zielscheibe für ihre Sprüche aussuchen. Zu zweit ist frau da definitiv besser aufgehoben.
Fazit
Ein Messestand ist viel Arbeit, auch in der Vorbereitung, und definitiv ein anstrengender Event. Es können aber auch wunderbare Begegnungen und Kontakte und bestenfalls lukrative Verkäufe daraus hervorgehen.
Probiere aus, wenn du die Gelegenheit hast, ob dies für dich und dein Business funktioniert. Eine interessante Erfahrung ist es definitiv und für lustige Anekdoten sorgt so ein Event meistens noch dazu.