Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass euer Kopf vor lauter Ideen zu platzen droht? Und seid ihr etwas überfordert, was ihr mit all den Impulsen und Optionen anfangen und wo ihr beginnen sollt? Wir kennen das nur zu gut! Manchmal kann diese Situation ganz schön überwältigend sein – besonders im Businesskontext. Egal ob es sich um Geschäftsideen, ein neues Produkt oder eine Angebotserweiterung handelt: Die Lösung liegt dann meist nicht darin, die Anzahl an Ideen zu reduzieren, sondern sie besser zu strukturieren.
Viele Ideen auf einmal können Stress verursachen, uns verunsichern und unseren Fokus verschieben. Meist tauchen unweigerlich Gedanken auf wie «Wenn ich zu viel mache, mache ich nichts richtig» oder «Bin ich überhaupt glaubwürdig, wenn ich so viele verschiedene Dinge angehe?» Doch diese Zweifel sind meist unbegründet. Viele Ideen zu haben ist ein Geschenk. Es zeugt von Kreativität und vielfältigen Interessen, von breit gefächerten Fähigkeiten und Talenten.
Lass dich nicht vom Gedanken stressen, dass du alles sofort entscheiden oder umsetzen musst. Es ist völlig in Ordnung, Ideen zu testen, zu priorisieren und sie in Etappen anzugehen.
Schritt eins: Struktur schaffen
Oft hilft es schon enorm, wenn wir uns einfach mal hinsetzen und unsere Ideen aufschreiben, sortieren und strukturieren. Halte deine Einfälle und Impulse schriftlich fest, sei es in Form eines Textes, einer Zeichnung, eines Mindmaps oder Brainstormings. Dadurch werden deine Gedanken sofort greifbarer. Sammle deine Ideen an einem Ort, selbst die verrücktesten. Erstelle eine Art Ideen-Sammelbox.
Dann betrachte jede Idee einzeln und stelle dir folgende Fragen:
- Ist diese Idee für mich im Moment wichtig?
- Brenne ich wirklich dafür?
- Ist sie zeitkritisch und muss sie schnell umgesetzt werden?
- Hat sie Potenzial?
- Kann ich sie leicht testen und ausprobieren?
- Habe ich die nötige Zeit, Energie und finanziellen Mittel dafür?
- Vertraue ich mir selbst genug, um sie anzugehen?
Es kann auch helfen, eine einfache Matrix zu verwenden. Auf einer Achse kannst du beispielsweise «zeitkritisch» und auf der anderen «wichtig» hinschreiben. Platziere dann deine Ideen entsprechend. So schaffst du für dich einen guten Überblick und du erkennst sofort, für welche Idee(n) jetzt gerade ein guter Umsetzungszeitpunkt wäre. Gleichzeitig «deponierst» du Ideen, die im Moment vielleicht unerreichbar oder weniger zeitkritisch sind. Und dann kannst du sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorholen.
Schritt zwei: Einen Zeitplan erstellen
Platziere deine Ideen auf einer Zeitachse, welche du in Quartale, Halbjahresabschnitte oder sogar Jahre eingeteilt hast. Die Ideen, die gerade dringend und wichtig sind, kommen zuerst. Alles andere kann warten. Diese Übersicht ist flexibel und kann sich auch jederzeit wieder ändern. Es ist lediglich eine Momentaufnahme. Aber: Sie hilft dir, Druck rauszunehmen. Druck, alles auf einmal umsetzen zu wollen.
Schritt drei: Testen – Ideen dürfen Ideen bleiben
Vielleicht ist dir «Design Thinking» ein Begriff. Wir arbeiten sehr gerne mit dieser Methode, weil sie dazu ermutigt, Ideen zu testen. Dieser Schritt ist enorm wichtig. Setze dir einen konkreten Zeitrahmen, um eine Idee auszuprobieren. Zum Beispiel fünf Monate. Wenn du nach den fünf Monaten spürst, dass die Idee kein Potential hat oder wenig bei dir resoniert, kommt sie ins Ideen-Archiv. So verhinderst du, dass du gedanklich Ideen mit dir herumträgst, die dich eigentlich blockieren. Habe den Mut, dich von solchen Ideen zu verabschieden. So schaffst du wieder Raum für Neues.
Zu guter Letzt: Denke an die Evaluation
Vergiss nicht zu reflektieren, warum eine Idee funktioniert hat oder nicht. Auch hier kannst du mit einer Übung aus dem Design Thinking arbeiten: Dem Feedback Capture Grid. Zeichne vier Felder und ordne deine getesteten Ideen inkl. einer kurzen Begründung dem passenden Feld zu:
a) Ideen, die funktioniert haben und die ich weiterführen möchte
b) Neue Ideen, die ich ausprobieren möchte
c) Ideen, die nicht funktioniert haben
d) Ideen, die nicht weiter relevant sind
Auch mit dieser Übung bringst du Struktur in deine Gedanken und verschaffst dir einen Überblick darüber, was du alles schon ausprobiert, angedacht oder sogar umgesetzt hast. Das tut gut, versprochen! 🙂
Wir wünschen dir auf jeden Fall ganz viel Freude und Musse beim Austesten dieser Methoden. Wir sind überzeugt, dass dir diese simplen Ratschläge in Sachen Strukturierung helfen können, dir selbst verursachten Stress und Unsicherheit von den Schultern zu nehmen.
Und falls du dennoch spürst, dass dir Support von aussen helfen könnte: Wir sind gerne für dich da. Unser Modell You ist dafür gedacht, dich situativ und punktuell zu unterstützen. Da, wo du gerade am meisten anstehst.